Chaos ist das richtige Wort!

Die Welt ist komplett durcheinander geraten – nichts ist mehr so, wie es vorher war …

  • die bisherige Ordnung gibt es nicht mehr
  • eigene Vorstellungen können nicht mehr realisiert werden
  • alte Gewohnheiten passen nicht mehr zur neuen Lebenssituation
  • heftige Gefühle überlagern alles und steuern scheinbar das ganze Leben

Für Eltern entsteht ein Eindruck als hätten sie den Überblick über das eigene Leben und das ihrer Kinder verloren. Alle brauchen wieder eine Orientierung – hier muss dringend sortiert werden!

So wird es überschaubarer …

Wenn Eltern die familiäre Situation in einzelne Themen unterteilen, gilt es nicht mehr, alles auf einmal im Blick zu haben. Es wird überschaubarer, sodass sie dann einzeln und nacheinander angegangen werden können:

  • Wohnen
    Wer soll in Zukunft wo und mit wem wohnen?
Das bisherige gemeinsame Zuhause kann nur noch von einem Elternteil genutzt werden oder auch gar nicht, wenn die Kosten zu hoch sind. Wo und bei wem werden die Kinder nach einer Trennung wohnen? Welche Gründe sprechen für welche Lösung?
  • Umgang
    Unmittelbar an die Wohnungsfrage schließt sich die Frage nach dem sogenannten „Umgang“ an. Ein neues wichtiges Wort in der Trennungszeit – gemeint ist die Zeit, die Kinder mit den einzelnen Elternteilen verbringen werden. Wollen Eltern dies paritätisch aufteilen im sogenannten Wechselmodell, wo die Kinder zu gleichen Zeitanteilen bei beiden Eltern leben oder sollen die Kinder einen so genannten Lebensmittelpunkt haben? Wie sollen Ferien, Feste und Feiertage aufgeteilt werden? Welcher Elternteil wird zukünftig für welche Aufgaben zuständig sein? Kinder fragen hier ganz pragmatisch nach, z.B. „Wer geht mit mir zum Fußball?“ …
  • Gemeinsames
    Wenn die Frage der getrennten Zeiten mit den einzelnen Elternteilen geklärt ist, bleibt noch die Frage nach dem Gemeinsamen. Kann und soll es Zeiten mit beiden Eltern geben? Was spricht dafür und was dagegen? Was ist hier das richtige Maß?
  • Finanzen
    Um ein Leben ohne den bisherigen Partner führen zu können, muss ich wissen, wieviel Geld ich überhaupt zur Verfügung haben werde … Unterhaltsfragen müssen geklärt sein und gemeinsames Vermögen muss aufgeteilt werden.
Je besser finanzielle Fragen geklärt sind, je sicherer können Eltern und Kinder sein, dass auch die Fragen zum Umgang gut geregelt werden können.

Es gibt Fachleute!

Dies sind die wesentlichen Säulen, die bei konstruktiver Klärung eine sichere Orientierung in den neuen Lebenszusammenhängen stützen. Ganz individuell wird es in jeder Familie noch weitere Themen geben, die geklärt werden müssen.

Hilfreiche Unterstützung können Eltern in den zahlreichen Angeboten erfahren, die unter www.familiennetz-bremen.de/thema/trennung-scheidung/einrichtungen/ zu finden sind. Hilfe sowohl bei der Klärung der oben genannten Themen als auch bei der eigenen Bewältigung der momentanen Lebenskrise. Hier haben die Eltern und auch die Kinder einen großen Bedarf.

All diese Themen sind neu in der Trennungssituation und zudem emotional sehr belastet. Lassen Sie sich helfen! Wenn Sie krank sind, suchen Sie auch einen Arzt auf …

Hilfreiche Unterstützung kann hier auch Familientherapie sein!

Elke Wardin
Systemische Familientherapeutin

zurück