Die „Eltern“ – wo stehen die denn eigentlich?

Sie stehen an prominentester Stelle im Familiengeschehen, nämlich im Mittelpunkt! Und damit befinden sie sich ganz oft in einem großen Dilemma! Die Eltern wollen sowohl eine neue Beziehung führen und einen Menschen neu in ihr Leben einbinden als auch weiterhin Eltern für ihre Kinder sein – sie wünschen sich, dass ihre Kinder die neuen Partner*innen akzeptieren und gerne haben

und ebenso erwarten sie das von ihren neuen Partner*innen in Bezug auf ihre Kinder = das ist gar nicht so einfach! Oft haben Eltern hier das Gefühl, sie stehen zwischen den Stühlen – es ist dann als müssten sie sich entscheiden, dabei ist es hier ihre Aufgabe und Verantwortung, eine Verbindung herzustellen, die passt.

Trennungen hinterlassen bei Eltern Spuren

… sie erfordern viel Kraft und katapultieren sie oft in die Einsamkeit!
Die positive Antwort auf „Trennung und Scheidung“ heißt dann oft „Patchworkfamilie“ – sich neu verlieben – eine neue Partnerschaft eingehen … 
Neue Beziehungen bauen sich auf und es entsteht der Wunsch, den Alltag miteinander zu teilen und irgendwann ist da die Vorstellung, auch zusammen zu leben. Was sich logisch und einfach anhört gestaltet sich dann aber in der Umsetzung mitunter sehr schwierig und alle finden sich plötzlich in der familiären Variante von Sodom und Gomorrha wieder = das Leben gerät durcheinander und alle verlieren die Orientierung …

Wer ist wer und wer hat was zu tun?


Hier gibt es eine Grundordnung, auf der sich das Zusammenleben aufbauen sollte:

  • Die leiblichen Eltern bleiben die Eltern – sie sind zuständig für die Erziehung und tragen die Verantwortung für ihre Kinder.
  • Die neuen Partner kommen neu hinzu und gestalten „nur“ eine Beziehung zu den Kindern.
  • Die Regeln für das Zusammenleben entwickeln die Erwachsenen und stimmen sie mit den Kindern ab. Hier ist es wichtig, die Bedürfnisse von allen einzubeziehen.

DIE zentrale Rolle nehmen die leiblichen Eltern ein!


Sie sind sowohl für ihre Kinder als auch für ihre neuen Partner die erste Ansprechperson. Wenn sie mit beiden Beinen auf der Erde stehen und allen eine Orientierung geben, ist ein zufriedenstellendes Miteinander gut möglich. Manchmal ist das gar nicht so einfach – alle ziehen und zerren und wollen mit ihren Bedürfnissen, Vorstellungen und Wünschen gesehen werden. Wenn Eltern die Rollenverteilung klar definieren und den anderen Familienmitgliedern eine Orientierung geben, kann es gemeinsam gelingen.

Auch wenn die Versuchung groß und das Verlangen stark ist, endlich auch mal Verantwortung abgeben zu können, bleibt diese Rolle bei ihnen! Eltern bleiben Eltern und Kinder bleiben Kinder … 

Es ist aber auch nicht so schwer, wie es manchmal scheint … 
Familientherapie kann hier hilfreich sein!

Elke Wardin
Systemische Familientherapeutin

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