„Viel hilft viel“ – trifft das zu?
Das richtige Maß zu erkennen ist hier die hohe Kunst …
Aber woran können Familien in einer Trennungssituation erkennen, welches Maß richtig ist? Und woran erkennen sie, wer oder was wirklich hilft?
Wenn Eltern sich trennen bricht für alle Familienmitglieder ihre bisherige Lebenswelt auseinander. Alles, worauf bisher Verlass war, scheint nicht mehr zu gelten und für alle muss neu herausgefunden werden, was Orientierung und neue Sicherheit gibt.
Die Erwachsenen müssen ihr Leben neu ordnen und eine ganz neue Richtung einschlagen.
Die Erwachsenen müssen vom „WIR“ auf das „ICH“ umschwenken und in dieser neuen Dimension zu denken und zu handeln lernen.
Wenn einem der Boden unter den Füßen wegrutscht ist das phasenweise schier undenkbar!
Das Leben nimmt hier nur wenig Rücksicht, denn Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich und müssen ihnen eine neue Perspektive bieten – ein hartes Stück Arbeit in einer so belasteten Zeit.
Nicht selten treten in dieser Krise alte persönliche Probleme zuätzlich auf …
Persönliche Beratung oder Therapie können hier helfen!
- Helfen beim Sortieren der vielen Themen, die jetzt angegangen werden müssen
- Helfen beim Blick auf die eigenen Ängste
- Helfen beim Entwickeln von Haltungen und Vorstellungen
- Helfen beim Planen von neuen Lebenszusammenhängen
Elternberatung bei Trennung und Scheidung stellt die Kinder in den Mittelpunkt
Gemeinsam müssen sich Eltern jedoch immer auch der Herausforderung stellen, trotz aller mometanen Widrigkeiten zusammen Eltern für ihre Kinder zu bleiben. Für ihre Kinder bleiben sie die Familie – die Form verändert sich aber die Eltern bleiben die Eltern …Dies zu sehen fällt oft schwer. Verletzungen, Sorgen und Ängste versperren oft den Blick auf die gemeinsame Elternschaft, die für die Kinder von so hoher Bedeutung ist …
Versperrt ist dann oft auch der Blick auf die Bedürfnisse der Kinder und Beratung hilft hier, die Aufmerksamkeit weider zu fokussieren. Mediation, Beratung und Familientherapie sind unparteiisch den Erwachsenen gegenüber und konzentrieren sich auf das, was für die Kinder wichtig ist!
Der systemisch-lösungsorientierte Ansatz in Beratung und Therapie von Familien hat sich als besonders hilfreich erwiesen.
Ein Therapeut kann immer nur für ein Thema zuständig sein!
Unter Therapeuten gibt es so eine Art „Ehrenkodex“, der besagt, dass sie immer nur für ein Thema zuständig sein können. Eltern sollten dies wissen!
Wer einen Elternteil berät konzentriert sich auf dessen ganz persönliche Situation und das ist gut so. Eine Trennungssituation ist sehr belastend und Unterstützung hilft. Für die Unterstützung beider Eltern sollte es immer eine ganz andere neutrale Person sein, die den Blick insbesondere auf die Kinder richtet und den Eltern hilft, auch wieder dorthin zu schauen, um gemeinsam ein neues sicheres Fundament für das Leben ihrer Kinder zu entwickeln.
Und die Kinder?
Manchmal brauchen auch die Kinder noch eigene therapeutische Unterstützung – dafür gibt es speziell ausgebildete Kinder- und Jungendlichen Therapeuten. Die Gute Nachricht gleich hinterher: ihre sogenannten „Symptome“ oder „Verhaltensauffälligkeiten“ legen sich aber in ganz ganz vielen Fällen wieder, wenn die Eltern ihnen wieder eine neue Sicherheit für ihr Alltagsleben zu Verfügung stellen können – Kinder brauchen vor Allem viel Zuwendung und Zeit, um all die schwierigen Erfahrungen verarbeiten zu können …
Oft helfen ihnen auch Gruppen mit anderen Kindern in ähnlicher Situation sehr bei der Bewältigung.
Eltern haben hier Großes zu leisten!
Sie sollten es sich nicht schwerer machen, als es sein muss …
Hilfe im richtigen Maß kann hier sehr hilfreich sein weil so unnötige lange Leidensprozesse für alle Familienmitglieder verhindert werden können!
Elke Wardin
Systemische Familientherapeutin